Aller Anfang ist unglamourös

Aller Anfang ist unglamourös

Die Idee im Kopf ist riesig. Meine Bilder habe ich klar vor Augen, mein Künstlerinnenleben ist ein kompletter Film im Gedankenkino und meine Community bestellt meine Bilder im Abo. Und dann lege ich los. BÄM. Meine Hände gestalten einfach nicht was sie sollen, mein Künstlerinnenleben löst sich in Wäschebergen auf und meine Community besteht immerhin aus ein paar Freund:innen und deren Bekannten.

Ich könnte es jetzt sein lassen oder heimlich beginnen. Erstmal üben. Zeichnen, Bilder gestalten und Filmen üben. Ich muss noch abnehmen und mir Equipment zulegen. Ein weiterer Onlinekurs könnte helfen.

 

Aber wisst ihr was? Ich schiebe das nicht mehr auf. Ich habe versucht zu planen und vorzubereiten, aber es entspricht mir nicht. Ich muss LOSGEHEN, ich muss es TUN, AUSPROBIEREN und ANFASSEN. So funktioniere ich. So beginne ich nun unperfekt.

 

Anfangen ist schwer, mutig, unperfekt, schmutzig, unglamourös, peinlich.

Aber wie wir wissen, wohnt auch jedem Anfang ein Zauber inne.

 

Die Vision ist da, die Ziele tanzen lebhaft vor unseren Augen. Das Blatt ist unbeschrieben und eine vollkommen neue Welt kann sich eröffnen. Die Welt aller Möglichkeiten erscheint vor unserem Gesicht. Wir leuchten und unser Herz klopft wie frisch verliebt.

Und dann gehen wir die ersten Schritte. Manchmal nicht einmal das. Oft schaffen wir es, unsere Idee im Vorfeld so zu zerdenken, dass wir wie gelähmt gar nicht erst beginnen.

Uns wird bewusst, dass wir vieles noch nicht können oder noch nie gemacht haben. Oder wir springen voller Tatendrang hinein, um festzustellen, dass es anstrengend ist oder nicht so schnell die erhofften Resultate bringt. Uff! Da kommen Angst und Zweifel.

Lohnt sich der ganze Aufwand überhaupt?

Wir sind ungeduldig, wollen glänzen, aber landen mit dem Bauch im Dreck. Anfangen kann heißen, wieder und wieder und wieder aufzustehen. So wie wir als Kinder das Laufen gelernt haben. Aber oft gerät in Vergessenheit, dass all jene, die jetzt groß sind, auch klein begonnen haben.

Die Künstlerin Volane postete kürzlich ein Video dazu, in dem sie erzält, wie sie mit 30 Followern und einem Herzchen startete. Weitermachen mit Dingen die du liebst und hinter denen du stehst ist ihr Rat.

Ja, man kann uns vielleicht dabei zusehen, wie wir unbeholfen voranstolpern und oftmals schämen wir uns dafür. Insbesondere wenn man eigentlich kein Anfänger mehr ist. Ich habe Kunst studiert und werde bald 42 Jahre alt. Und wisst ihr was? Wenn mich zur Zeit jemand aus dem echten Leben auf mein Tun hier anspricht, werde ich rot.

Aber ich gehe dadurch. Vielleicht mache ich mich in den Augen einiger lächerlich. Aber ich sehe mich in einem Jahr. Und da ist der Anfang getan.

Wichtig sind mir:

  • Eine klare Vision. Ich weiß, wohin ich möchte und sehe den Weg vor mir. Sicherlich sehe ich noch nicht alle Schlaglöcher, aber manche Steine schon von weitem.

  • Anfängergeist. Ich bin mir bewusst, dass ich auf diesem Weg lerne und ungelogen Tag für Tag besser werde. Ich sehe die ersten Fortschritte schon jetzt.

  • Vorbilder. Ich schaue anderen zu, die es geschafft haben und lasse mich inspirieren, motivieren und schaue mir Dinge ab.

  • Risikobereitschaft. Ich bin bereit, die Risiken und Ungewissheiten auf mich zu nehmen und kann mit vielen Situationen und Unwägbarkeiten umgehen.

    Meine Vision ist mir diese Risiken Wert.

  • Selbstakzeptanz. Ich bin mir im Klaren darüber, wie ich funktioniere und was ich brauche. Das habe ich im Laufe der Jahre gelernt und mir beim Erkennen Unterstützung gesucht. Selbsterkenntnisse erhält man auf dem Weg und Nachjustieren gehört dazu.

Lasst uns Ideen endlich verwirklichen. Lasst uns losgehen.

Und lasst uns gegenseitig daran teilhaben, sodass wir uns motivieren und stärken können.

Wie machst du es? Womit kämpftst du? Wie löst du das Problem? Was ist deine Vision?

Ich sehe dich in deinen unglamourösen Anfängen und ich weiß, es wird etwas Wunderbares daraus!

 

 

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